Beitrag aus SmartTools Excel Weekly
Python in Excel – Das müssen Sie wissen, Teil 1
Excel 365
Python hält Einzug in Excel. Da werden sich die einen fragen, warum es neben VBA noch eine zweite Programmiersprache braucht. Andere wiederum werden es kaum abwarten können, die Vorteile auszuprobieren, die sich durch die Verschmelzung der zwei Welten ergeben. In diesem Tipp geben wir einen Einblick in das neue Excel-Feature und stellen anhand von Beispielen den praktischen Umgang mit Python in Excel vor.
Python ist bei Datenanalysten und Statistikern überaus beliebt. Da liegt es nahe, die Tabellenkalkulation Excel mit den Funktionen der Programmiersprache zu verknüpfen. Zumal viele Power-Anwender offenbar schon dazu übergegangen sind, für professionelle Auswertungen auf Python umzuschwenken.
Genau darauf zielt "Python in Excel" ab: Es soll keine Konkurrenz zu VBA sein, sondern Anwendern die Möglichkeit geben, ihre Tabellenmodelle um Python-Code und die damit generierten Ergebnisse und Diagramme zu erweitern. So gibt es keine neue Entwicklungsumgebung für Python. Den Programmcode geben Sie direkt in Ihre Tabellenblätter ein, wo dann auch die Resultate erscheinen.
Sie müssen auch keine zusätzlichen Bibliotheken oder Entwicklungsumgebungen installieren. Python ist vollständig in Excel integriert. Allerdings wird der Code nicht lokal auf Ihrem PC ausgeführt, sondern in der Cloud. Das heißt: Alle auszuwertenden Daten werden zusammen mit Ihrem Python-Code an einen Microsoft-Server geschickt, der die Ergebnisse berechnet und diese anschließend an Excel zurückgibt. Dahinter steckt die Python-Distribution "Anaconda", über die auch Standardbibliotheken wie "Matplotlib", "NumPy" oder "pandas" bereitgestellt werden.
Noch ist Python in Excel aber nur einem kleinen Kreis der Excel-Anwender vorbehalten. Sie brauchen ein Microsoft 365-Abonnement, müssen am "Microsoft 365 Insider"-Programm teilnehmen und für Updates den "Betakanal" aktivieren. Außerdem gibt es Python bislang nur in Excel für Windows. Auf dem Mac, iPad, iPhone oder Android-Geräten steht es nicht zur Verfügung. Auch der Online-Variante "Excel im Web" fehlt die neue Funktion.
Wenn Sie mit Windows arbeiten und die jüngsten Betakanal-Updates installiert haben, werden Sie aber auf dem Menübandregister Formeln eine neue Gruppe namens Python (Vorschau) finden.
Vor dem ersten Einsatz müssen Sie das Feature noch aktivieren. Dazu wählen Sie Formeln-Python (Vorschau)-Python einfügen an und im danach angezeigten Fenster klicken Sie auf Vorschauversion testen.
Wie lange Sie mit der Python-Vorschau arbeiten können, ist noch unklar. Es scheint aber festzustehen, dass Python später nicht automatisch an alle Microsoft 365-Abonnenten verteilt wird. Denkbar ist, dass Sie dafür eine zusätzliche kostenpflichtige Lizenz erwerben müssen oder dass es nur in bestimmten Business- oder Enterprise-Plänen enthalten ist. Da Python in Excel Cloud-basiert ist, könnte es auch sein, dass der Funktionsumfang je nach Microsoft 365-Abonnement dimensioniert wird.
Nicht zuletzt deshalb zielt die neue Funktion in erster Linie auf professionelle Anwender ab, die bereits Erfahrung mit Python haben und nun klassische Excel-Auswertungen mit den erweiterten Möglichkeiten der Programmiersprache kombinieren können.
Doch die kostenlose Phase der Python-Vorschau ist auch eine Chance für Neueinsteiger. Sie können sich einen Überblick über die Vorteile verschaffen, die sich durch die Python-Erweiterung ergeben. Dabei muss das Erlernen einer neuen Programmiersprache kein Hindernis sein. Einerseits gilt Python als leicht zu erlernen. Andererseits können Sie mittlerweile auf KI-Dienste wie ChatGPT zurückgreifen, um sich im Handumdrehen Python-Code erzeugen zu lassen, mit dem Sie Ihre Excel-Daten auswerten oder visualisieren.
Am besten machen Sie sich selbst ein Bild. Im nächsten Teil dieses Tipps zeigen wir Ihnen anhand von Beispielen, wie Sie mit Python in Excel arbeiten.