Beitrag aus SmartTools Word Weekly
Ein Blick zurück auf 40 Jahre Microsoft Word, Teil 2
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Mit ein wenig Verspätung folgt in dieser Ausgabe der zweite Teil unserer kleinen Reise durch die Word-Versionen der letzten 40 Jahre. Viele Anwender arbeiten bereits jahrelang mit Word, wissen aber wenig oder gar nichts von der wechselvollen Geschichte, die im November 1983 begann. Im ersten Teil unserer "Word-History" gibt es um die Jahre 1983 bis 2003. Nun folgt der Überblick über die "modernen" Versionen von 2007 bis heute.
2006 - Word 2007
Word 2007 erscheint im November 2006 als Teil von Microsoft Office 2007. Es war die erste Version, die das neue "Ribbon-Interface" verwendete, das die traditionellen Menüs und Symbolleisten durch eine kontextabhängige Multifunktionsleiste ersetzte. Das Ziel war es, die Bedienung intuitiver und effizienter zu gestalten. Word 2007 führte auch das Dateiformat "Open Office XML" ein. Die neuen DOCX-Dateien sind kleiner und sicherer als die bisherigen DOC-Dokumente. Für alte Word-Versionen bietet Microsoft einen kostenlosen Konverter an, mit dem sich DOCX-Dateien öffnen lassen. Umgekehrt kann Word 2007 das alte DOC-Format weiterhin lesen und schreiben.
Zu den weiteren neuen Funktionen gehörten unter anderem die Live-Vorschau, die Schnellformatvorlagen, SmartArt-Grafiken und die Integration mit OneDrive und SharePoint. Der von vielen Anwendern gewünschte integrierte PDF-Export war zunächst nur über einen nachträglich installierten Konverter möglich, wurde dann aber mit dem Service Pack 2 fester Bestandteil von Word.
2010 - Word 2010
Word 2010 wurde ab Sommer 2009 im Rahmen einer "technischen Preview" kostenlos zum Download angeboten und kam dann im April 2010 als Teil von Microsoft Office 2010 auf den Markt. Es bot einige Verbesserungen und Erweiterungen des Ribbon-Interfaces, wie die Möglichkeit, eigene Registerkarten zu erstellen und anzupassen. In der deutschen Übersetzung von "Ribbon" wurde aus der unhandlichen "Multifunktionsleiste" nun das "Menüband".
Die Office-Schaltfläche aus Word 2007 ist verschwunden. An ihre Stelle tritt ein farblich hervorgehobenes Datei-Register, mit dem die so genannte "Backstage-Ansicht" geöffnet wird. Diese Ansicht nimmt das gesamte Word-Fenster ein und erlaubt den Zugriff auf allgemeine Datei- und Programmoperationen - so etwa das Öffnen und Speichern von Dokumenten, das Drucken und Freigeben der aktuellen Datei oder das Erstellen einer neuen Datei auf Basis einer Dokumentvorlage.
Word 2010 unterstützt erstmals die Zusammenarbeit an Dokumenten in Echtzeit über OneDrive oder SharePoint, sowie die Verwendung von Web Apps und mobilen Apps, um Word-Dokumente online oder auf verschiedenen Geräten zu bearbeiten.
Im Hintergrund gab es einige besonders wichtige Neuigkeiten: Word 2010 wurde in einer 64-Bit Variante veröffentlicht, die sich auf Wunsch gezielt installieren ließ. Außerdem ließ sich Office 2010 zum ersten Mal im Click-To-Run-Verfahren installieren, das mittlerweile zum Standard geworden ist.
2013 - Word 2013
Word 2013 wurde im Januar 2013 als Teil von Microsoft Office 2013 veröffentlicht. Es hatte ein moderneres Design, das an Windows 8 angepasst war, und eine optimierte Touch-Bedienung für Tablets und andere Geräte mit Touchscreen. Word 2013 verbesserte noch einmal die Cloud-Anbindung und die Zusammenarbeit an Dokumenten, indem es den Zugriff auf OneDrive (damals noch "SkyDrive") und SharePoint erleichterte. Word 2013 ermöglichte auch das Einbetten von Online-Videos, das Öffnen und Bearbeiten von PDF-Dateien und den Wechsel in einen Lese-Modus.
Übersichtlicher sind zudem die Kommentare. Nicht nur, dass sie keinen Platz mehr im Kommentarbereich beanspruchen und stattdessen nur als Sprechblasensymbol erkennbar sind, über das sich ein Popupfenster mit dem vollständigen Kommentartext öffnen lässt. Kommentare können jetzt auch in einer "Thread-Ansicht" bearbeitet werden: Wenn Sie einen Kommentar zu einem Kommentar abgeben wollen, klicken Sie im Kommentarfenster auf das Antwortsymbol, um direkt unter dem Originalkommentar Ihre eigene Meinung abzugeben.
Parallel zu den bisher üblichen Dauerlizenzen wurde parallel zu Office 2013 erstmals das Abomodell "Office 365" für Geschäftskunden und Privatanwender vorgestellt.
2015 - Word 2016
Word 2016 erschien im September 2015 mit einer überschaubaren Anzahl von Neuerungen. Die intelligente Suche konnte Informationen aus dem Internet zu einem ausgewählten Wort oder Begriff anzeigen und die Tell Me-Funktion ermöglichte den schnellen Zugriff auf Befehle und Hilfe-Informationen. Neben einigen optischen Anpassungen an das neue Gesicht der Office-Familie über verschiedene Plattformen, profitierten Word-Anwender vor allem von der gemeinsamen "Live-Bearbeitung" von Dokumenten.
Als Abonnent von Office 365 konnte man in den ersten Monaten wählen, ob man weiterhin mit Office 2013 oder mit 2016 arbeiten wollte. Diese Möglichkeit verschwand endgültig im Mai 2017 und das war erst der Beginn für einige größere Änderungen.
2018 – Word 2019
Bereits im Herbst 2017 wurde von Microsoft die Veröffentlichung von Office 2019 mit Word 2019 als Dauerlizenz für den Herbst 2018 angekündigt. Gleichzeitig wurde Word 2016 in der Folgezeit für Office 365-Abonnenten mit regelmäßigen Updates um neue Funktionen erweitert. Word 2019 war dann nur noch ein "Snapshot" der Funktionen, die bereits für Office 365 Abonnenten erschienen waren.
2021 – Word 2021
Gleiches galt im Herbst 2021 als Office 2021 mit Word 2021 veröffentlicht wurde. Es werden zwar keine Abogebühren fällig, aber realistisch gesehen kann man nur von einer Nutzungsdauer von etwa 5 Jahren ausgehen, weil Microsoft sich nur für diesen Zeitraum zur Veröffentlichung von Sicherheitsupdates verpflichtet hat.
Für dieses Jahr hat Microsoft mit Office 2024 eine weitere neue Version angekündigt, die als Dauerlizenz erworben werden kann.